mit arbeiten von / with works by: Franz Amann, Andreas Fogarasi, Michael Gumhold, Anna Hofbauer, Isa Schmidlehner
Künstler:innen / Artists: Franz Amann, Andreas Fogarasi, Michael Gumhold, Anna Hofbauer, Isa Schmidlehner
Kuratiert von / curated by: Christian Egger
Eröffnung / Opening: 7. März 2025, 18h–21 h
Ausstellung / Exhibition: 7. März – 27. April 2025
Ort / Location: Kunstverein Eisenstadt, Joseph-Haydn-Gasse 1 7000 Eisenstadz
Öffnungszeiten / Opening hours: Samstag / Saturday 11h–17 h, Sonntag / Sunday 13h–17h
Fotos: MK
Ausstellungstext (scroll for English)
Bei der Ausstellung Zwischen Stufen, Phasen, Stopps (TUN FÜR TUN), kuratiert von Christian Egger, handelt es sich um die letzte Präsentation des Kunstvereins Eisenstadt in seinen angestammten und seit 2018 bespielten Räumlichkeiten. Im Anschluss geht der Kunstverein aufgrund bevorstehender umfassender Renovierungen mit seinem Programm auf Wanderschaft.
Diese Ausstellung thematisiert diese besondere Situation, indem sie Arbeiten versammelt, die Momente der baulichen Veränderung, des Weiterziehens, aber auch die Qualitäten einer festgelegten Unterkunft zur Präsentation zeitgenössischer Kunst – ihrer Merkmale, Bedingungen, Rollen und Interessen – ein vorläufig letztes Mal adressiert. Es geht hier nicht um einen Abschluss, sondern um eine Unterbrechung, wie sich auch das ästhetische Zentrum der Ausstellung aus Kontrasten und Ambivalenzen zusammensetzt und die Sequenzen der Entkoppelung räumlicher und zeitlicher Logik den Raum und die Arbeiten darin für einen Moment außerhalb des Urteils und auf sich selbst gestellt zeigen sollen.
Der Künstler Marcus Geiger wird deshalb seine zu Beginn der Ausstellungstätigkeit im KV realisierten Einbauten auf einen Wagen anbringen, welcher das zukünftige Unterwegsein mit Elementen der bisherigen Raumarchitektur vor Ort kurzschließt. Ein Materialpaket von Andreas Fogarasi fasst die Phase baulicher Veränderungen als Skulptur und Abrisstrophäe, während sich in Anna Hofbauers Installation einer Datscha ihr eigener temporärer Ausstellungsraum mit den Räumlichkeiten des Kunstvereins verbindet. Der Künstler Michael Gumhold streut und verteilt eine Unmenge von Kronkorken im Raum, um Erinnerungen und Folgen vergangener Eröffnungen als Ensemble sehr kleiner Readymades eines typischen Ausstellungseröffnungsumtrunks auf minimale Art zu reinszenieren. Franz Amann wird sich mittels Tennisschläger und Tennisball erzeugter zufälliger malerischer Spuren über den räumlichen Hintergrund hinwegsetzen und dabei spielerisch die Beziehung zwischen Farbauftrag und malerischem Untergrund aushebeln und doch verstärken. Einen besonderen malerischen Akzent setzt das Leinwandbild Passage (2007) der Künstlerin Isa Schmidlehner. Es verweist auf den städtischen Außenraum und zugleich auf die vielfältigen Stadien des Ausstellens von Kunst, ihrer Produktion und Präsentation.
Wie bereits im Ausstellungstitel Zwischen Stufen, Phasen, Stopps (TUN FÜR TUN) anklingt, machen diese Ausstellung und die in ihr vereinten Arbeiten mehrere Bewegungen in Gleichzeitigkeit sichtbar, benennen die eigene siebenjährige Ausstellungsgeschichte des Kunstvereins, skizzieren aber auch die zukünftigen Herausforderungen der Erzeugung von Kontinuität und Qualität im Bespielen neuer, anderer Räume in Eisenstadt – und die darin liegende Chance, das Publikum wie bisher mitzunehmen, weiter zu interessieren, auch andere neue Öffentlichkeiten herzustellen und zur Auseinandersetzung und Diskussion einzuladen.
Text: Christian Egger
Geboren 1976 in Innsbruck, in Wien als freier Kurator, Künstler und Kritiker tätig. Neben zahlreichen Ausstellungspublikationen werden seine Texte regelmäßig in internationalen Kunstmagazinen wie ArtReview, Texte zur Kunst, SPIKE, Springerin, Camera Austria, u.v.m. veröffentlicht. Eine Auswahl seiner Essays und Kritiken „Shows, Signals, Unvernehmen“ erschien 2020 bei Floating Opera Press, Berlin. Er ist Mitherausgeber des Künstler:innenfanzines ztscrpt.net. Neben seiner eigenen Ausstellungstätigkeit und Präsentationen seiner Arbeiten an Orten wie The Horse, Dublin, Neuer Kunstverein Wien, Kunstraum Schwaz oder Ve:sch, zeigte er sich seit 2004 und der Ausstellung See you later curator… or how to say hello to the fine line between high and low im Lassie, Wien als Kurator für zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen verantwortlich.
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Exhibition text
The exhibition Between Stages, Phases, Stops (DOING FOR DOING), curated by Christian Egger, is the final presentation of Kunstverein Eisenstadt in its traditional premises, which it has occupied since 2018. After that, we set out on a wandering path as the art association takes its program on the move due to upcoming extensive renovations. This exhibition responds to this special situation by bringing together works that explore moments of structural change, transition and the qualities of a fixed space for presenting contemporary art—its characteristics, conditions, roles and interests—for the last time. This is not about a conclusion, but rather an interruption, just as the exhibition’s aesthetic core consists of contrasts and ambivalences. The sequences of spatial and temporal decoupling aim to present the space and the works within it momentarily beyond judgment, left to their own presence.
The artist Marcus Geiger will therefore attach the installations he created at the beginning of the exhibition program at Kunstverein to a cart, linking future mobility with elements of the existing spatial architecture. A material package by Andreas Fogarasi captures the phase of structural changes as both a sculpture and a demolition trophy, while Anna Hofbauer's installation of a dacha merges her own temporary exhibition space with the premises of the art association.
The artist Michael Gumhold scatters and distributes a vast number of bottle caps throughout the space, re-enacting memories and consequences of past openings in a minimal way—an ensemble of very small ready-mades of typical exhibition opening drinks. Franz Amann will create random painterly traces using a tennis racket and tennis ball, playfully undermining yet reinforcing the relationship between paint application and its pictorial background.
A particular painterly accent is set by the canvas Passage (2007) by the artist Isa Schmidlehner. It references urban outdoor space and the various stages of exhibiting art, production, and presentation.
As already suggested in the exhibition title Between Stages, Phases, Stops (DOING FOR DOING), this exhibition and the works within it make multiple movements visible at the same time. They acknowledge the art association’s seven-year exhibition history while also outlining the future challenges of maintaining continuity and quality in new, different spaces in Eisenstadt. This shift presents an opportunity to take the public along as before, to continue engaging them, to create new audiences, and to invite further discussion and reflection.
Text: Christian Egger
Born in 1976 in Innsbruck, he works as a freelance curator, artist and critic in Vienna. In addition to numerous exhibition publications, his texts are regularly published in international art magazines such as ArtReview, Texte zur Kunst, SPIKE, Springerin, Camera Austria, and many more. A selection of his essays and reviews "Shows, Signals, Unvernehmen" was published in 2020 by Floating Opera Press, Berlin. He is co-editor of the artist fanzine ztscrpt.net. In addition to his own exhibition activities and presentations of his work at places such as The Horse, Dublin, Neuer Kunstverein Wien, Kunstraum Schwaz or Ve:sch, he has been responsible for numerous solo and group exhibitions since 2004 and the exhibition See you later curator... or how to say hello to the fine line between high and low at Lassie, Vienna